Concordia Sagittaria ist eine hübsche Ortschaft an den Ufern des Flusses Lemene und grenzt an die Stadt Portogruaro. Die bedeutende römische Siedlung hatte ursprünglich den lateinischen Namen Iulia Concordia. Die Gemeinde entstand nämlich als römische Kolonie, und das Wort „Sagittario” (Schütze) geht auf eine historische Pfeilmanufaktur (auf Lateinisch sagittae) zurück, die hier angesiedelt war. Im Laufe der Jahrhunderte erwarb Concordia eine große Bedeutung. Aufgrund der strategischen Lage für die Verteidigung des Gebiets wurden aus Rom Truppen geschickt, um die ungünstiger gelegene Stadt Aquilea zu schützen. Heute bewahrt der Ort unzählige archäologische Fundstücke, einen Schatz, der dieses schöne Städtchen am Fluss Lemene zu einer der kulturellen Hauptattraktionen des venezianischen Binnenlandes macht. Natürlich darf man angesichts der zahlreichen architektonischen Schönheiten die Kathedrale Santo Stefano mit ihrem freskengeschmückten Baptisterium nicht vergessen. Die Kathedrale, die wir heute sehen, ist die letzte von mehreren Bauwerken. Das erste stammte vom Ende des 4. Jahrhunderts und wurde 389 Sankt Cromazius geweiht. Es wurde 452 bei einer Invasion der Hunnen zerstört. Die nächste Kathedrale wurde Mitte des 16. Jahrhunderts vom Hochwasser des Lemene überschwemmt. Weitere Kathedralen entstanden im 11. und im 14. Jahrhundert. Der letzte Bau geht auf 1466 zurück und ist noch heute intakt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das an die Kirche angrenzende Baptisterium, der Bischofspalast und die Überreste der römischen Brücke aus dem 2/3. Jahrhundert.