Cordovado liegt inmitten der Poebene im Grenzland zwischen den beiden Provinzen Pordenone und Venedig in einem „Friaul, das nicht allzu sehr Friaul ist”, wie Pier Paolo Pasolini dazu bemerkte. Die Stadt ähnelt einem Freiluftmuseum voller Zeugnisse der Geschichte und zweifellos kostbaren Kunstschätzen. Ein Ort, der Schauplatz einiger der bedeutendsten Epochen der Vergangenheit war und der dem Besucher ermöglicht, zwischen mittelalterlichen Überresten, Herrenhäusern aus der Renaissance und Villen des 19. Jahrhunderts zu bummeln. Der Ortsname (aus dem Lateinischen Curtis de vado) bezeichnet ein landwirtschaftliches Anwesen (Curtis – Hof) in der Nähe des Guado (Vadum – Furt) an einem alten Flussarm des Tagliamento. Gemäß einer von Historikern verbreiteten Theorie geht die Geschichte von Cordovado auf das Bronzezeitalter zurück, als sich in dem Territorium eine frühgeschichtliche Fluchtburg in dem als Borgo Castello bezeichneten Gebiet befand. Archäologische Fundstücke belegen das Vorhandensein von Siedlungen in der römischen Epoche. Während des 11.-12. Jahrhunderts wurde der Ort im Auftrag der Bischöfe von Concordia befestigt, sodass die bedeutendste Stadtburg der Poebene entstand, in der sich die zivilen und militärischen Machthaber ihren Sitz einrichteten. Die Burg wurde 1418 bei Ankunft der Venezianer in Brand gesetzt, aber die Bischöfe von Concordia behielten die Herrschaft über diese Gebiete bis ins 18. Jahrhundert. Eines der wichtigsten Kulturevents ist die historische Nachstellung des Mittelalters, die seit Jahrzehnten eine Attraktion für die gesamte Umgebung ist. Eine Gelegenheit, die man keineswegs versäumen sollte, um bei Animationen, Märkten, kostümierten Umzügen, Quartierfesten (berühmt ist der Palio, bei dem die Stadtviertel Villa Belvedere, Borgo, Suzzolins, Saccudello gegeneinander antreten) in das 14. Jahrhundert einzutauchen. Im Jahr 2005 wurde Cordovado in das Verzeichnis der schönsten Dörfer Italiens aufgenommen.