Teglio Veneto, dessen Name sich von der italienischen Bezeichnung für Linden „Tiglio”, herleitet, einer Pflanzengattung, die einst in dieser Gegend sehr verbreitet war, ist mit nicht mehr als 2.285 Einwohnern die kleinste Ortschaft im Gebiet von Portogruaro, aber auch eine der reizvollsten. Ihr Territorium erstreckt sich wie ein Puffer zwischen Venetien und Friaul, und die Einwohner setzen sich ziemlich genau zur Hälfte aus Anhängern der Region Friaul und zur anderen aus Befürwortern der Zugehörigkeit zur Region Venetien zusammen. Begeisterte Biker können die Gemeinde erreichen, indem sie dem Radweg folgen, der von der Mühle Boldara über die historische Fahrrad-Fabrik aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts führt. Der ursprüngliche Ortskern des alten Weilers wurde erhalten und behutsam restauriert, um seinen früheren Architekturstil zu erhalten: Einige historische Lagerhäuser wurden in moderne Lofts, große Salons und Innenhöfe verwandelt. Unter den übrigen historischen Bauten sind besonders vier alte Villen sehenswert, die von venezianischen Familien errichtet und für Produktions- oder Repräsentationszwecke oder für die Sommerfrische verwendet wurden: Villa Rais aus dem 18. Jahrhundert, Villa Dell’Anna (17. Jh.), Villa Cecchinato und Villa Borghesaleo im Herzen der Altstadt. Auch die Kirche San Georgio verdient unsere Aufmerksamkeit: Im Innenbereich befindet sich ein Altar aus Holz, in den das Altarbild der Heiligen Jungfrau vom Rosenkranz des Künstlers Osvaldo Gortanutti († 1695) eingelassen ist, sowie eine hölzerne Skulpturgruppe aus dem Jahre 1600, die Maria und Johannes den Täufer am Fuße des Kreuzes darstellt, sowie das nahe gelegene Oratorium. In landschaftlicher Hinsicht gehören sicher die „Prati delle Pars” zu den eindrucksvollsten Bezirken. Der Name des Geländes im Herzen des Dorfes erinnert an die Grundstücke der Gemeinde, die früher an einheimische Familien verpachtet wurden.